Zum "Schmugglermeer"

Wanderung in den Rheinauen bei Leopoldshafen.

Am 10.04. starteten 25 Wanderer/innen in Leopoldshafen an der S-Bahn-Haltestelle Viermorgen bei strahlendem Wanderwetter mit Wanderleiter Edgar Meier ins Tiefgestade.

Zunächst am Bachkanal entlang sahen wir zwei Relikte aus Leopoldshafens Vergangenheit, nämlich Waschbänke, an denen dir Frauen am Bach die Wäsche wuschen. 

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Gleich danach kamen wir zum "Alten Leopoldshafener Hafen".

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Auf einem Damm ging es dem Pfinzentlastungskanal entlang Richtung Schmugglermeer.

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Der Weg zum Schmugglermeer sollte eigentlich über diese Brücke führen....

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..die aber leider aus unerfindlichen Gründen hochgezogen war. Gut, dass es 500 m weiter eine Fußgängerbrücke über den Altrheinarm gab. So konnten wir ohne großen Umweg weiterwandern. Das Schmugglermeer haben wir deshalb leider nur von weitem zu sehen bekommen.  

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Von einem Damm aus gab es dennoch viel Rheinauentypisches zu sehen. So z.B. das Wiesenschaumkraut, das seinen Namen von den Schaumkügelchen hat, in denen die Schaumzikade ihre Larven legt.

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Die Schaumkügelchen produziert die Schaumzikade aus dem Saft vom Wiesenschaumkraut. Dazu wird der Stängel angebohrt. Durch eine körpereigenen "mechanismus" kann der Käfer den Schaum für die Küglechen herstellen. Dieser kleine Käfer ist ein Weltmeister im Hochsprung. Selbst nur maximal 5 mm lang, kann er aus dem Stand bis zu 70 cm hoch springen. 

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Natürlich gab es in diesem Naturschutzgebiet auch viel Totholz zu sehen. Ein Paradies für viele Lebewesen. Aber auch für Pilze, die hauptsächlich für den Zerfall des Holzes sorgen. Die Hauptbaustoffe eines Baumes sind Zellulose und Lignin. Die Zellulose sorgt für die Zugfestigkeit (Wind) und das Lignin für die Druckfestigkeit des Baumes, sonst würde der Baum unter seinem Gewicht zusammenbrechen. Für die Zersetzung der beiden Stoffe im Holz gibt es zwei Arten Pilze; für den Abbau der Zellulose (weiß) und des Lignins (braun).    

In den Auwäldern blühten die Frühjahrsblüher wie Buschwindröschen, Scharbockskraut und der Lerchensporn. Auch hierüber gab es von Wanderleiter Edgar Meier ebenso viel zu erfahren, wie über zwei an die fast stehenden Gewäser der Rheinauen gebundene Fische, nämlich der Bitterling, der zur Sicherung seines Bestandes an die Große Flussmuschel oder die Große Teichmuschel gebunden ist und der Schlammpeizger, der auch bei Sauerstoffmangel überleben kann. 

Natürlich kamen wir auch an den Rhein und zwar an der Stelle, wo früher die Alb in den Rhein mündete.     

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Ein ausgebaggerter Kiessee. Leider nicht das Schmugglermeer, aber so ähnlich.

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Hier noch eine Übersichtstafel über das Naturschutzgebiet mit dem Schmugglermeer. In diesem Gebiet wurde in früheren Jahren tatsächlich geschmuggelt, als die Gegenseite noch Französich, der unbegradigte Rhein 20 km breit und mit unzähligen Rheinarmen vom damaligen Zoll nicht zu kontrollieren war. Haupsächlich wurde Salz nach Frankreich geschmuggelt. Von daher gibt es in diesem Gebiet auch noch einen "Salzkopf"; eine Halbinsel, auf der Salz zwischengelagert wurde.

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Nach der langen, dreieinhalbstündigen Wanderung war die Schlusseinkehr im "Andreasbräu" nahe der S-Bahnhaltestelle Viermorgen mehr als verdient.